Korat - das grosse Tor zum Nordosten (2024)

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Wie in jeder grösseren Stadt Thailands gibt es natürlich auch in Korat „The Mall“: Sie wurde im Jahr 2000 eröffnet und findet sich als modernes Einkaufszentrum, unverzichtbarer Treffpunkt und in der Form eines Hufeisens an der Hauptverkehrsader Mittraphab

Wer im Inhaltsverzeichnis eines Reiseführers nach Korat sucht, wird zuweilen nichts finden, obwohl die Stadt ja zu den grössten Thailands gehört. Das liegt vor allem daran, dass sich der Eintrag oft nur unter dem offiziellen Ortsnamen Nakhon Ratchasima offenbart, den der Volksmund allerdings kaum benutzt. Da ist viel eher von Korat die Rede - zuweilen auch gern als "Khorat" geschrieben, aber aufgrund asiatischer Sprachgeflogenheiten meist nur als "Kolat" (also mit einem "l" statt einem "r") gesprochen.

Bewegte GeschichteOb unter dem Namen Nakhon Ratchasima oder Korat - einen Reiseführer-Eintrag ist die Provinzhauptstadt mit ihren rund 160.000 offiziell gemeldeten Einwohnern auf jeden Fall wert. Nicht etwa nur, weil hier vom 6. bis 15. Dezember zwischen elf asiatischen Nationen die 24th. SEA Games veranstaltet werden. In der Stadt und der Umgebung finden sich durchaus einige Attraktionen und Annehmlichkeiten, die einen zwei bis viertägigen Aufenthalt am "Tor zum Nordosten" rechtfertigen können.

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Die Isan-Metropole Korat zählt zu den grössten Städten Thailands, doch schon in der unmittelbaren Umgebung findet sich jede Menge ländliche Idylle.

Rund 230 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangkok gelegen, ist Korat bequem über den im Vietnam-Krieg von den Amerikanern bis nach Udon Thani gewalzten, legendären "Friendship-Highway" zu erreichen. Vom örtlichen Luftwaffen-Stützpunkt flog die US-Air-Force einst unzählige Einsätze nach Vietnam oder Kambodscha - und noch heute dröhnen hier Kampfjets der thailändischen Luftwaffe. Gerühmt hingegen wird die Stadt eher für ihre Seidenproduktion, aber auch die Herkunft der gleichnamigen, kurzhaarigen "Korat"-Katze, die im Königreich als ultimativer Glücksbringer gilt.

Natürlich gibt es hier auch weiter zurückreichende Historie: Die breiten Wassergräben und das wiederaufgebaute Tor Pratu Chumphon vermitteln einen Eindruck von der wuchtigen Grösse der früheren Befestigungsanlagen. Auf einer nahegelegenen Terrasse steht das bronzene Denkmal von Thao Suranari (Khunying Mo). Als Frau des Festungs-Kommandanten war sie 1826 zur Nationalheldin avanciert, weil es ihr gelang, die gegnerischen Khmer-Truppen mithilfe eines Trinkgelages abzulenken. In der unmittelbaren Umgebung der Isan-Metropole finden sich noch mehrere Ruinen ehemaliger Khmer-Tempel, von denen Phimai und Panom Rung die die grössten und bekanntesten sind.

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Der exotische Zoo von Korat ist mindestens so attraktiv, wie es dieses Werbeplakat verheissen lässt.

Reizvoller ZooIn nur zehn Kilometer Entfernung gibt es sogar noch eine sehr viel ältere archäologische Stätte. In Ban Prasat sind mit menschlichen Skeletten und Keramikscherben die Überreste einer bis zu 3.000 Jahren alten, landwirtschaftlich geprägten, prähistorischen Bevölkerung ausgegraben worden. Zudem gilt die Hochebene von Korat als eine der wichtigsten Fundstellen paläontologisch interessanter Objekte - wie dem Dinosaurier Siamotyrannus isanensis. Allein acht der 38 bekannten prähistorischen Spezies von Elefanten sind hier entdeckt worden. Doch gibt es hier auch jede Menge lebendige Tiere - zum Beispiel im Zoo.

Schöner wohnen

Vor den Toren der Stadt gelegen, zählt er zu den reizvollsten Sehenswürdigkeiten von Nakhon Ratchasima. Die weitläufige Anlage kostet für Ausländer 100 Baht Eintritt und kann mit einer kleinen Rundbahn (20 Baht), Fahrrädern (20 bis 30 Baht pro Stunde) oder sogar einem gecharterten Elektromobil (300 bis 350 Baht) erkundet werden. Der professionell geführte, gepflegte und naturnah konzipierte Tierpark lohnt einen Besuch allein schon wegen seines Streichelzoos mit den putzigen Tiger-Babys oder dem faszinierenden Schlangenhaus, wo es sogar seltene Albino-Pythons zu bestaunen gibt.

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Die Tiergehege wirken grosszügig bemessen und sind erfreulich gut gepflegt.

Gewiss kann Korat auch mit Komponenten aufwarten wie sie einer modernen Grossstadt in Thailand zuträglich sind. Zum Beispiel mit einem klotzigen, klimatisierten Meilenstein wie "The Mall": Bis zu 40.000 Besucher am Tag kaufen in diesem riesigen Einkaufszentrum ein - und haben letztes Jahr 2,4 Milliarden Baht dagelassen. In der Statistik belegt es in vielerlei Hinsicht gleich den zweiten Platz hinter der beliebten Filiale in Bangkoks - Bangkapi.

Auch übernachten macht Spass in Korat - zum Beispiel im "Rachaphruek Grand Hotel" (Telefon 044-261.222, www.rachaphruek.com): Zwar wirkt es teilweise etwas renovierungsbedürftig, doch verfügt es über eine imposante Lobby und freundliches Personal, während die Kosten für behaglich-geräumige Komfortzimmer gerade mal 1.200 Baht betragen oder in der verlockenden Ecksuite-Version 1.500 Baht. Als beste Unterkunft gilt allerdings das "Sima Thani Hotel" (Telefon 044-213.100, www.simathani.co.th) am südlichen Stadtrand. Hier beginnen die Zimmerpreise erst mit 2.000 Baht. Doch dafür liegt das "Tawandeang" - als grösste angesagte Disco der Stadt - quasi nur einen Steinwurf entfernt…

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Der Streichelzoo ist keineswegs nur etwas für kleine Kinder - zumal dort sogar Tiger-Nachwuchs geknuddelt werden darf.

SEA Games mit 11 Nationen

Trotz des Namens handelt es sich bei den 24. SEA Games nicht um einen maritimen Wettbewerb, sondern um ein internationales, alle zwei Jahre veranstaltetes Grossereignis mit vielfältigen Sportdisziplinen. Denn die drei Buchstaben stehen lediglich als Abkürzung für "Southeast Asia". An dem vom 6. bis zum 15. Dezember dauernden, vorwiegend in Korat veranstalteten Sportereignis nehmen mit Thailand, Laos, Kambodscha, Myanmar, Vietnam, Malaysia, Singapur, Indonesien, die Philippinen, Brunei und Ost-Timor insgesamt elf asiatische Länder teil. Für einige der Veranstaltungen sind Bangkok und Pattaya vorgesehen. (In der nächsten Ausgabe wird DER FARANG ausführlicher über den Wettkampf berichten).

Das kleine Angkor von Thailand

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Die Ruinen von Phimai liegen zwar in Thailand, symbolisieren aber mit ihren Bildhauerarbeiten die typische Architektur der einstigen Khmer-Kultur.

Sie stammen aus der Zeit der Khmer-Herrschaft vom 9. bis 13. Jahrhundert, werden "das kleine Angkor von Thailand" genannt und zählen zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Nordostens: Rund 58 Kilometer nordöstlich von Korat liegen die buddhistisch-hinduistischen Tempelruinen von Phimai. Obwohl ihre genaue Entstehungsgeschichte bis heute ungeklärt ist, handelt es sich hier um die bekanntesten Überbleibsel der Khmer-Herrschaft in Thailand. Der Konstruktion nach zu urteilen, könnten sie als Modell für das weltberühmte Angkor Wat in Kambodscha gedient haben. Schon beim Betreten der Anlage wird der Blick der Besucher auf das Tempelheiligtum gelenkt - zumal vier Pfade von den Eingangstoren durch mehrere Pforten geradewegs bis in das Zentrum des Turmbaus führen. Rund 1,5 Kilometer nördlich findet sich der grösste Banyan-Baum Thailands. Er ist 350 Jahre alt und thront mit seiner gewaltigen Krone und einem bizarren Gewirr aus Ästen und Luftwurzeln fotogen auf einer kleinen Insel im Fluss Mun.

Kulinarische Köstlichkeiten

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Das unter Ausländern als Geheimtipp geltende Restaurant "Chez Andy" symbolisiert - mitten in Nakhon Ratchasima - ein erfreuliches Beispiel perfekter Gastronomie.

Dass es "Chez Andy" nicht nur auf der beliebten Urlauberinsel Koh Samui gibt, sondern auch in der Isan-Metropole Korat, ist eine erfreuliche Überraschung. Denn wer das in unmittelbarer Nähe des Nachtbasars verborgene Restaurant erst einmal aufgespürt hat, kann sich mit herrlichen - und vor allem auch bezahlbaren - Schlemmerfreuden beglücken lassen.

Ob sich die Gäste für den rustikalen, zeltartig überdachten Biergarten-Innenhof entscheiden oder lieber im gediegen-gemütlichen, klimatisierten Teil des Restaurants (die schönsten Plätze bietet die verglaste Veranda) niederlassen: Die Speise- und Getränkekarte ist erfreulich reichhaltig, das Personal überaus freundlich, der Teller stets gut gefüllt und die gebotene Qualität ganz einfach phantastisch.

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Rund 80 Kilometer südlich von Korat führt der "Friendship Highway" (Nationalstrasse 304) durch bewaldete Höhenzüge, die von etlichen Strassenhändlern flankiert werden. Sie bieten ein überraschend vielfältiges Sortiment an frischen Pilzen, wie es sich sonst weder auf Märkten noch in Supermärkten finden lässt. Je nach Sorte kosten sie zumeist zwischen 20 und 50 Baht pro Beutel, aber zuweilen sogar 100 bis 200 Baht.

Zum Beispiel beim Zürcher Schweinegeschnetzelten mit Röschti, der gemischten Platte mit knackigen Würstchen oder dem leckeren Rinderfilet - alles jeweils zum sagenhaften Preis von 150 Baht. Thailändische Vor- und Hauptspeisen liegen - wie sogar auch die Spaghetti mit Meeresfrüchten - zumeist nur bei 60 bis 90 Baht. Eisgekühltes Fassbier kostet 50 Baht pro Glas und auch die co*cktail-Preise können sich sehen lassen: Ein Mai Tai oder Manhattan finden sich lediglich mit 100 Baht auf der Rechnung wieder.

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Author: Arline Emard IV

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